Immer wieder werde ich nach meinen Lieblingsprodukten gefragt. Die Wahl fällt mir schwer, schließlich habe ich ja alle Artikel selbst ausgesucht und von daher gefallen sie mir natürlich auch alle irgendwie. Aber zu meinen Lieblingen zählen mit Sicherheit unsere Fairtrade Stofftaschen aus Biobaumwolle. Und dies jetzt nicht nur, weil bei Baumwolltaschen auch einmal etwas größere Stückzahlen gehen ;-). Nein, denn dies sind Artikel, die nicht nur in einer Hinsicht nachhaltig sind, sondern gleich mehrere Kriterien erfüllen. Zudem habe ich das Gefühl, dass der Handel mit diesen Produkten tatsächlich dazu beiträgt, dass unsere Welt etwas lebenswerter wird. Und zwar recht unmittelbar.
Natürlich kommen Baumwolltaschen nicht aus Europa, sondern werden zunächst einmal drei Wochen über die Weltmeere geschifft, bis sie Ihren Weg aus Indien in unser Lager finden. Aber der größte Teil der Baumwolle wird heute eben in Asien produziert und auch dort verarbeitet. Ich finde es durchaus in Ordnung, dass die so genannten Schwellenländer von den Möglichkeiten des globalen Handels partizipieren. Die Frage lautet nur: unter welchen Umständen geschieht dies? Meist ist es doch eine recht einseitige Geschichte, die vor allem auf Ausbeutung, vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Interessen aus der westlichen Welt, basiert.
Baumwoll- und Textilproduktion in Asien heißt heute leider meist immer noch Gentechnik, fehlender Arbeitsschutz und Kinderarbeit. Ausbeutung in feinster frühindustrieller Manier. An dieser Stelle kann ich nur wieder einmal auf den ARD Exklusiv-Beitrag von Christoph Lütgert „Die KIK-Story“ hinweisen (YouTube) . Ich glaube ich habe kaum eine ergreifender Reportage zu diesem Thema gesehen.
Die Alternative kann hier nur Biobaumwolle und vor allem fairer Handel bedeuten. Keine Abhängigkeit von Saatgut-Konzernen, die nach Belieben Preise festlegen und Erzeuger in eine Abhängigkeit zwingen, korrekte Arbeitsbedingungen und vor allem faire Teilhabe am Erlös der Produkte. Wenn ich heute bei Google die Suchbegriffe „Baumwolltasche billig“ eingebe, erscheint als günstigstes Angebot eine Tasche für 0,47 €. Das ist weniger als die Hälfte unseres aktuellen Einkaufspreises für Baumwolltaschen mit Fairtrade und Bio-Zertifikat – wohlgemerkt: Großhandels-Einkaufspreis! Wie geht das? Nun ja, viele bleibt da auf jeden Fall am Anfang der Produktionskette nicht hängen.
Bio-Qualität und fairer Handel haben eben Ihren Preis. Und der kleinste Teil davon entfällt auf Zertifikat oder die Fairtrade-Abgabe (2%). Viel wichtiger ist, dass grundsätzlich korrekte Preise gezahlt werden, die den Produzenten ein würdiges Leben ermöglichen und diese für Ihren Aufwand angemessen entlohnen.
Ja, Bio und Fairtrade Baumwolltaschen gehören zu meinen Lieblingen. Und zum Glück gibt es heute immer mehr Unternehmen und Organisationen, die Wert auf korrekte Produktionsverhältnisse legen und gerne den entsprechenden Preis dafür bezahlen. Letztendlich ist dies ja auch eine Wertschätzung der Arbeit auf den Baumwollpantagen, der in den Spinnereien und Werbereien arbeitenden Menschen und der unzähligen Näher und Näherinnen, die das Rohmaterial in schöne Produkte verwandeln.