Papier aus dem Blumen wachsen? Eine schöne Idee dachte ich mir, als ich das Samenpapier im Frühjahr auf einer Messe entdeckte. Einmal etwas anderes als die alt bekannten Samentütchen, die ja gerne die Wahl sind, wenn es um wachsende Werbegeschenk geht.
Aus dem Gartenbau kennt man das Prinzip vielleicht. Hier werden Samenbänder aus Papier verwendet, um Saatgut in exakten Abständen auszusäen. Auch für den Hausgebrauch gibt es etwas ähliches: Saatscheiben, die in Blumentöpfe eingelegt werden und für Ordnung im Zimmergarten sorgen.
Ähnlich funktioniert nun auch das bedruckbare Samenpapier. Auch hier sind zwischen den Papierschichten Samenkörner eingeschlossen, die beim Kontakt mit Wasser auskeimen. Die Oberfläche des Papiers, vor allem die der etwas dickeren Sonderformen, erinnert dabei an handgeschöpftes Papier, wie man es vielleicht von der einen oder anderen Bastelrunde kennt.
Formate und Sonderformen
Das aus Recyclingpapier hergestellte Samenpapier wird in zwei Qualitäten angeboten. Zum einen als weißes Papier mit einer Grammatur von ca. 130 g/m². Standardmäßig sind hier Visitenkarten, Lesezeichen, Grußkarten und DIN-Formate von A7 bis A4 erhältlich. Das Papier kann ein- oder beidseitig vollfarbig bedruckt werden. Verwendet werden hierfür wasserlösliche Farben mit Naturpigmenten.
Spannend finde ich vor allem die verschiedenen Sonderformen (Shapes), die aus farbigem, ca. 170 g/m² schwerem Papier hergestellt sind. Hier findet man sicher für jede Kampagne ein passendes Motiv. Und wird man nicht fündig, bietet der Hersteller individuelle Stanzformen an. Eingesetzt werden können die Shapes lose oder als Ad-on auf einem Lesezeichen oder einer Postkarte.
Bei der Bedruckung der Sonderformen ist man allerdings etwas eingeschränkt. Auf Grund der unebenen Oberfläche und um möglichst wenige Samenkörner zu zerquetschen, werden Shapes nur mittels einer Farbprägung bedruckt. Bunte Motive sind hier also nicht möglich.
Raum für kreative Ideen
Anders als Samentütchen lässt sich das Samenpapier sehr vielfältig einsetzten. Zunächst natürlich als Streuartikel, Messegeschenk oder Mailingverstärker wie oben schon erwähnt. Durch Techniken wie Stanzen, Falzen oder Kleben kann das Papier aber sehr kreativ eingesetzt werden. Die Ideen reichen hier von CD-Hüllen über Namensschilder, Kuverts oder Postkarten, bis hin zu Produktanhänger für Textilien. Alles was eben auch aus normalem Papier oder Karton hergestellt werden könnte, später aber wachsen soll.
Und wie wächst es?
Viel falsch machen kann man beim Pflanzen des Samenpapiers nicht. Das Papier wird einfach über Nacht in Wasser eingeweicht und dann mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt. Gut gießen und feucht halten – und schon bald sind die ersten Keime zu sehen.
Bei meinem Versuch war ich natürlich wieder einmal zu hektisch und habe das mit dem Einweichen überlesen. Geklappt hat es aber trotzdem und nach knapp 3 Wochen sind die ersten Pflänzchen nun schon ein paar Zentimeter hoch.
Hier gibt es eine Übersicht über die Standardprodukte aus Samenpapier.