Neben dem persönlichen Austausch, standen für mich dieses Jahr vor allem zwei Themen im Mittelpunkt des Messebesuchs: In wie weit werden in der Biobranche nachhaltige Aspekte in der Kommunikation berücksichtigt? Und wo ist der Platz des Marketings in der nachhaltigen Entwicklung?
Beim Gang über die Messe, erkennt man schnell, dass beim ersten Punkt noch viel Spielraum nach oben ist. Auf den Ersten Blick könnte man auch auf der Grünen Woche oder der Anuga sein. Traditioneller Standbau und konventionelle Werbemittel überwiegen noch in weiten Teilen. Kugelschreiber aus Biokunststoff sind mittlerweile immerhin Standard.
Viel Verantwortung zeigt man vor allem bei Verbänden und unter den kleineren Erzeugern. Hier findet man meist Werbemittel aus Recycling-Papier oder Naturmaterialien beim Standbau. Messeauftritte, die authentisch wirken und den ökologischen Gedanken hinter den Produkten kommunizieren.
Sehr schön gelingt dies immer wieder dem Demeter Verband. Auf einem großen orangefarbenden Teppich teilen sich mehrere Aussteller einen großen Gemeinschaftsstand. Viel Grün, die Stände durch Lattenzäune getrennt, dazwischen Kaffeetischchen. Man könnte beinahe sagen: ein Stück Natur in den Messehallen.
Ein Bewusstsein für nachhaltiges Marketing habe ich bei vielen Ausstellern gefunden. Oft fehlen jedoch Ideen oder einfach die passenden Lösungen. Auch herrscht eine große Unsicherheit über die Definition der Nachhaltigkeit in der Kommunikation.
Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Werbung?
Nachhaltige Werbemittel? Oder auch für eine nachhaltige Entwicklung werben? Oder beides? Nach zwei Tagen Messe kann ich Worte wie Transparenz und Authentizität aussprechen, ohne mir dabei auf die Zunge zu beißen. Das Credo der meisten Diskussionen war: Nachhaltigkeit kann nur authentisch kommuniziert werden, wenn die Idee auch Teil der Unternehmensphilosophie ist. Wenn das Unternehmen gelebt wird. Der Verbraucher benötigt Vertrauen. Und dieses lässt sich am sichersten durch Transparenz aufbauen.
Diesen Schluss zogen nicht nur meine GesprächspartnerInnen an den Ständen, sondern er war auch Konsens beim Bloggertreffen am Donnerstag Abend und Resümee der Podiumsdiskussion „Nachhaltigkeit praktizieren“ auf dem Biofach-Kongress. Letztere wird sicher noch Thema eines eigenen Beitrags.
Als kurzes Fazit könnte man also ziehen: Nachhaltiges Marketing umfasst sowohl den Einsatz nachhaltiger Werbemittel, als auch die Kommunikation der Nachhaltigen Idee. Unternehmen der Grünen Branche werben am erfolgreichsten, wenn sie schon durch ihren Auftritt und die Wahl der Werbemittel, das Thema Nachhaltigkeit kommunizieren.