Neulich auf der Biofach

Ernte in China
Ernte in China - By Steve Evans from Bangalore, India (Flickr | CC-BY-2.0), via Wikimedia Commons

Auf Grund der wachsenden Nachfrage nach Bioprodukten, findet man immer häufiger auch solche, die ein „Made in China“ auf ihrer Verpackung tragen. Nun ist China ja nicht unbedingt für umweltbewusstes und ökologisches Wirtschaften bekannt und so fragt sich der geneigte Bio-Fan: Kann das sein?

Natürlich darf man nicht alles über einen Kamm scheren und der Großteil der chinesischen Erzeuger wird sicher auch richtlinien-konform produzieren. Die nachfolgenden Begebenheit auf der diesjährigen Biofach zeigt aber zumindest, wie wichtig ein vertrauenswürdiger Importeur, in einer solchen Lieferkette ist.

16.00 Uhr, Bierprobe am Stehtischchen bei Rother Bräu. Ein Getreidegroßhändler, ein Journalist, der Marketingchef einer bäuerlichen Erzeugergemeinschaft und meine Wenigkeit unterhalten uns über den wachsende Trend zu Bioprodukten.

„Ohne China gäb’ es ja gar nicht genug Bio-Ware“, wirft der Getreidehändler in die Runde.

„Ha ja, aber des isch ja bekannt. Prost!“

„After harvesting Bio!“ Der Getreidegroßhändler lacht und nimmt einen Schluck Weißbier. „Lacht mich der Chinese doch frech an und meint: We decide after harvesting.“ („Wir entscheiden uns nach der Ernte.“)

„Ha, do geht’s blos ums Geld“, meint der süddeutsche Landwirt, der gerade eine neue Bier/Apfel-Mischung probiert.

„Und der Witz ist ja, letztes Jahr, da haben sie einen hoch genommen …. und 3 Monate später gab es dieselbe Ware, in denselben Mengen an anderer Stelle wieder. Von wegen Vernichtung oder Rücksendung, da muss man doch nur Eins und Eins zusammen zählen.“

„Haja, do musch de ned wundern!“ Dann erzählt der Landwirt von den eigenen Gewürzplantagen, die sich die Erzeugergemeinschaft leistet und von den ständigen Reisen nach Asien und wie wichtig diese sind „Sonst kannsch des grad bleiba lassa!“

Alles nickt und nimmt einen Schluck Bier.

So, Zeit für einen Espresso am Naturland-Stand. Aber es hat sich wieder einmal gezeigt: bei einem Guten Bier gibt es auch gute Gespräche. Und dass mancherorts nicht alles mit rechten Dingen zu geht, war ja auch fast schon zu vermuten.

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