Guten Appetit – Essbare Blumen zum Festival

Karte mit Speisechrysanthemen
Klappkärtchen mit Bio-Speisechrysanthemen

Speisechrysan…wie bitte? „Ja, Speisechrysanthemen“, wiederholt mein Gegenüber am Telefon. „Die passen gut zu unserem jährlichen Chrysanthemenfestival.“ In verschiedenen Zeitschriften und Kochbüchern habe ich das ja schon gesehen: bunte Salate mit bunten Blüten. Die man essen kann. Erst neulich hat mir sogar jemand ein Blumengericht in den Stream auf Facebook gelegt. Wollen wir also einmal schauen, was sich da machen lässt.

Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht bewusst, wie tricky es sein kann, Samen der Chrysanthemum coronarium in einen passenden Werbeartikel zu verpacken. Und das auch noch in Bio-Qualität.

Ein Anruf beim Lieferanten meines Vertrauens ernüchterte mich zunächst einmal. „Speisechrysan… wie bitte?“ Man kennt sie dann aber doch, nur das Saatgut zu besorgen sei nicht so einfach. Was sich dann leider auch bewahrheitet: konventionelle Ware ja, Bio-Ware nicht in der benötigten Menge. „Guten Appetit – Essbare Blumen zum Festival“ weiterlesen

Panda, Tiger & Co.

Nein, ich berichte heute nicht über eine neue Zoo-Doku im Öffentlich Rechtlichen, sondern nach drei Tagen ist Wilfried Huismanns Dokumentation „Pakt mit dem Panda – was uns der WWF verschweigt“ (YouTube) auch auf meiner Tastatur angekommen.

Ja, schon bitter was uns da wieder einmal vor Augen geführt wird: Die alte Problematik von Glaubwürdigkeit vs. Kompromisse. Will man etwa voranbringen, geht es meist nicht ohne Diplomatie. Aber wie weit kann man gehen, ohne die Glaubwürdigkeit zu verlieren und die eigenen Ziele zu verraten? Vor dieser Frage steht derzeit ja auch die neu gewählte grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg und irgendwie kennen wir das doch auch von unserem heimischen Küchentisch. Wie viel Kompromiss können wir eingehen, ohne uns selbst zu verleugnen? „Panda, Tiger & Co.“ weiterlesen

Sofort abschalten – So einfach kann Nachhaltigkeit sein

Unterschriftenaktion Sofort AbschaltenEs war ein relativ milder Sonntagabend, als am 27. März 2011, in Baden-Württemberg die erste Grün-Rote Landesregierung gewählt wurde. Ein bis zu letzt spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, das letztendlich wohl mit den Themen Atomkraft und Stuttgart21 entschieden wurde.

Ein Wandel im Ländle steht an und damit neue Chancen! Also kein Wunder, dass ich am darauf folgenden Montag eine dringende Anfrage nach Holzkugelschreibern erhielt, Unterschriften-Aktion für die Petition „Sofort Abschalten“.  Die sollte am kommenden Wochenende in den Innenstädten durchgeführt werden. Die Kugelschreiber mussten spätestens drei Tage später, zusammen mit den Listen, an die lokalen Gruppen versendet werden. Ich gelobte Engagement und bekam auch ein Paket versprochen.

Das kam dann auch am Samstagmorgen. Gerade rechtzeitig für den Weg in die Stadt und hinreichend zeitig für die Grillparty am Nachmittag. – Wie einfach Nachhaltigkeit doch sein kann. Als ich das Papierkuvert öffnete fand ich ein Klemmbrett, Listen, Infomaterial, Aufkleber, einen frankierten Rückumschlag und … kein Kugelschreiber. Ok, habe ich ja genug  😉 „Sofort abschalten – So einfach kann Nachhaltigkeit sein“ weiterlesen

Kampagne: Hilf Grün beim wachsen!

Kampagne "Hilf Grün beim Wachsen"
Kampagne "Hilf Grün beim Wachsen"

Mit diesem Slogan starteten BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Frühjahr des Superwahljahrs 2011, eine Kampagne zur Mitgliederwerbung. Gebündelt wurde diese in der Aktion: „ Jedes Mitglied wirbt ein Mitglied“, die zunächst über die Mitgliederzeitschrift „schrägstrich“ kommuniziert wurde.

Anker war hierbei ein außen angehefteter Umschlag, der als Achtseiter im Altarfalz gestaltet war. Neben der Aufforderung zur Kampagnenunterstützung, fanden sich in diesem Standpunkte und Argumente, die bei der Mitgliederwerbung vor Ort eingesetzt werden konnten. Zusätzlich war auf der Titelseite eine Klappkarte aufgeklebt.

Die auf Recycling-Papier gedruckte DIN A6 Klappkarte diente als zentrales Kommunikations- und Feedbackelement. Auch hier fanden sich noch einmal die wichtigsten Standpunkte der Partei sowie ein einfaches Formular zur Anforderung eines Mitgliedsantrags. In diesem wurde in vier Zeilen lediglich Name und Adresse abgefragt. Ein sehr schönes Beispiel, wie man das Prinzip der Datensparsamkeit bei der Adressengenerierung umsetzen kann. Oft werden an solcher Stelle ja unnötige Angaben wie E-Mail-Adresse und Telefonnummer abgefragt, die zur Bearbeitung des Vorgangs nicht relevant sind, sondern lediglich für Nachfassaktionen benötigt werden. Datensparsamkeit schafft Vertrauen und senkt die Hemmschwelle, ein Formular auszufüllen. „Kampagne: Hilf Grün beim wachsen!“ weiterlesen

Lieblinge: Bio-Baumwolltaschen aus fairem Handel

Immer wieder werde ich nach meinen Lieblingsprodukten gefragt. Die Wahl fällt mir schwer, schließlich habe ich ja alle Artikel selbst ausgesucht und von daher gefallen sie mir natürlich auch alle irgendwie. Aber zu meinen Lieblingen zählen mit Sicherheit unsere Fairtrade Stofftaschen aus Biobaumwolle. Und dies jetzt nicht nur, weil bei Baumwolltaschen auch einmal etwas größere Stückzahlen gehen ;-). Nein, denn dies sind Artikel, die nicht nur in einer Hinsicht nachhaltig sind, sondern gleich mehrere Kriterien erfüllen. Zudem habe ich das Gefühl, dass der Handel mit diesen Produkten tatsächlich dazu beiträgt, dass unsere Welt etwas lebenswerter wird. Und zwar recht unmittelbar. „Lieblinge: Bio-Baumwolltaschen aus fairem Handel“ weiterlesen

Regencapes – die grüne Wahl !

Recycelbares Polyethylen PE
Recycelbar und deshalb die Grüne Wahl?

Toll, endlich kann ich den Veranstaltern, die immer wieder nach „nachhaltigen“ Kunststoff-Regencapes fragen etwas bieten. Gespannt öffne ich den Newsletter. Öhm, den habe ich doch schon öfters bekommen: „Regen: Ja oder Nein? Kein Problem, kaufen Sie Regencapes (beliebig viele) …“

Schön, aber was ist nun mit der „grünen Wahl“? Ich lese weiter:  „… mit den entscheidenden Vorteilen: (1) Sponsor-Logo, (2) Recycelbar.“ Oh, ahh! „Aus recycelbarem, purem PE, sauber zu entsorgen, als Trennmüll z.B. mit PET-Flaschen, o.ä.“

Ja hoppla, war es das jetzt? Die Plastikcapes sind „Grün“ weil man sie später recyceln kann? Toll. Prinzipiell sind ja Produkte, die man sauber recyclen kann eine gute Sache. Aber reicht das, um einen Kunststoffartikel als „Grün“ zu bezeichnen? „Regencapes – die grüne Wahl !“ weiterlesen

Kreisel dreh dich – Videopremiere im lauten Wald

FSC Holzkreisel
FSC Holzkreisel beim Videodreh

Obwohl Kreisel mit zu den ältesten Spielgeräten gehört, wecken sie auch heute noch immer wieder unseren Spieltrieb. Einmal in Bewegung gesetzt, tanzen die kleinen Schnelldreher wie von Geisterhand gesteuert über den Untergrund, bis sie irgendwann ihren Schwung verlieren und torkelnd zur Seite kippen. Und auf geht es zur nächsten Runde.

Gadgets die den Spieltrieb ansprechen eigen sich ja seit jeher besonders für die Verwendung als Werbeartikel. Das Geschenk wird gerne in die Hand genommen, die Botschaft wird damit häufig kommuniziert und Spielzeug vermittelt zudem ein positives Markenimage. Von daher gehört der kleine FSC-Holzkreisel auch bei Green Promotion, schon von Anfang an zu den beliebtesten Artikeln. „Kreisel dreh dich – Videopremiere im lauten Wald“ weiterlesen

Veranwortliche Kommunikation umsetzten

… bedeutet zunächst, sich Gedanken über die möglichen Ansatzpunkte zu machen und Handlungsprämissen zu erarbeiten. Nachhaltigkeit in der Werbung hat wie überall, viele Facetten, die es auszuloten und zu gewichten gilt.

Natürlich steht an erster Stelle die Wahl der eingesetzten Kommunikationsmittel. Welche Papiere verwende ich für Drucksachen, welche Werbeartikel setzte ich ein oder wo kann ich zukunftsorientierte Initiativen unterstützen? Daneben stehen aber auch so grundsätzliche Fragen wie nach der Ausrichtung einer Kampagne oder der Definition der Zielgruppe. So geht z.B. eine breite Streuung auf Grund des begrenzten Etats, oft mit dem Einsatz von wenig nachhaltigen Werbemitteln einher. Wäre es in diesem Fall nicht eventuell sinnvoller, eine kleinere, hochwertigere Zielgruppe mit „korrekten“ Werbemitteln anzusprechen? Oder: Ist es verantwortbar, jeden Auftrag anzunehmen? Kann ich mir selbst noch gegenüber treten, wenn ich Werbung für etwas mache, das ich prinzipiell ablehne? Ok, solche Gedanken muss man sich natürlich auch leisten können.

Aber gut, wie definiert man nun Nachhaltige Werbemittel allgemeingültig? Schließlich definiert ja jeder seinen Begriff von Nachhaltigkeit etwas anders – was letztendlich auch kein Wunder ist, da nachhaltiges Handeln unzählige Bereiche beinhaltet und nicht alle, immer im Focus des Handelnden stehen. „Veranwortliche Kommunikation umsetzten“ weiterlesen

Neulich auf der Biofach

Ernte in China
Ernte in China - By Steve Evans from Bangalore, India (Flickr | CC-BY-2.0), via Wikimedia Commons

Auf Grund der wachsenden Nachfrage nach Bioprodukten, findet man immer häufiger auch solche, die ein „Made in China“ auf ihrer Verpackung tragen. Nun ist China ja nicht unbedingt für umweltbewusstes und ökologisches Wirtschaften bekannt und so fragt sich der geneigte Bio-Fan: Kann das sein?

Natürlich darf man nicht alles über einen Kamm scheren und der Großteil der chinesischen Erzeuger wird sicher auch richtlinien-konform produzieren. Die nachfolgenden Begebenheit auf der diesjährigen Biofach zeigt aber zumindest, wie wichtig ein vertrauenswürdiger Importeur, in einer solchen Lieferkette ist.

16.00 Uhr, Bierprobe am Stehtischchen bei Rother Bräu. Ein Getreidegroßhändler, ein Journalist, der Marketingchef einer bäuerlichen Erzeugergemeinschaft und meine Wenigkeit unterhalten uns über den wachsende Trend zu Bioprodukten. „Neulich auf der Biofach“ weiterlesen